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Futter Tierarzt XaraVet | Trockene Hufe

Trockene rissige Hufe


"Ohne Huf kein Pferd." - nicht umsonst gibt es diesen Spruch unter Reitersleuten, der zum Ausdruck bringt, dass ein Pferd essentiell auf einen gesunden, optimal funktionierenden Huf angewiesen ist.

Welche Ursachen haben trockene Hufe?
Ein Huf besteht so wie unser Fingernagel aus Horn. Dieses Horn wird kontinuierlich gebildet. Einen störenden Einfluß auf die Hornqualität können sowohl endogene als auch exogene Faktoren haben. Diese können je nach Ursache entweder zu trockenen Hufen führen, die rissig und brüchig werden oder zu weichen Hufen.

Trockene Hufe durch exogene Faktoren
Exogene Faktoren sind alle Einflüsse aus der Umwelt, die letztlich zu der Entstehung trockener Hufe beim Pferd führen. Diese können sehr vielfältig sein.

Gerade im Sommer bei anhaltender Trockenheit kommen die Pferdehufe nur selten mit Wasser in Kontakt. Um ihre natürliche Elastizität zu erhalten, benötigen Hufe Feuchtigkeit. Ein Huf ist ähnlich wie ein Schwamm, der Wasser aufnimmt und wieder abgibt. Bis ein Huf vollständig gewässert ist, muss der Huf 10 bis 15 Minuten mit Wasser in Kontakt sein. Wenn der Kronrand weißlich erscheint, ist ein Huf mit Wasser gesättigt.

Bei unserer heute meist üblichen Haltung von Pferden in Boxen kann es leicht dazu kommen, dass ein Huf nicht genügend mit Wasser in Kontakt kommt. Einmal täglich nach dem Reiten mit dem Schlauch abspritzen reicht in der Regel nicht aus, um trockene Hufe zu vermeiden.

Um eine optimale Feuchtigkeitsregulation zu gewährleisten, ist ein Huf mit einer sogenannten Glasurschicht ausgestattet. Dies ist ein feines, widerstandsfähiges Häutchen über dem Huf, welches eine allzu starke Verdunstung von Wasser und damit trockene Hufe verhindert.


Im unteren Teil des Hufes wurde die Glasurschicht
durch den Hufbearbeiter weggeraspelt.
Nun kann diese Glasurschicht eines Hufes zerstört werden. Dies geschieht beispielsweise durch häufiges Bewegen auf Sandböden. Sand verhält sich auf dem Huf wie Schmirgelpapier, so dass es in Folge davon zur Entfernung der Glasurschicht und damit einhergehend zu trockenen rissigen Hufen kommt.

Aber nicht immer ist der Boden Schuld an trockenen Hufen. Auch eine fehlerhafte Hufbearbeitung durch den Schmied oder falsche Hufpflege durch den Besitzer mit harten Bürsten zerstört die Glasurschicht.

Ein unreflektierter Einsatz von Huffetten und -ölen kann ebenfalls zu trockenen Hufen führen.

Trockene Hufe durch endogene Faktoren
Nicht nur Einflüsse aus der äußeren Umwelt schädigen das Horn und führen zu trockenen rissigen Hufen. Hauptanteil an der Hornqualität eines Pferdehufes hat die Fütterung.

Leider ist es unter den meisten Pferdebesitzern üblich, nach Lust und Laune und eigenem Gutdünken die Rationen für ihre Pferde zusammenzustellen. Dies führt sehr häufig zu teils nicht unerheblichen Imbalancen in der Nährstoff-Versorgung.

Für eine optimale Hornqualität muss das Pferd korrekt mit allen benötigten Nährstoffen wie dünndarmverdaulichem Eiweiß, Spurenelementen oder auch Vitaminen versorgt werden. Unsere Kunden kommen häufig mit Pferden zu uns, die als Haupt- oder Randproblem eine schlechte Hufqualität haben. Sobald die Pferde korrekt gefüttert und gemanagt werden, entsteht gesundes Hufhorn. Allerdings dauert es ungefähr ein Jahr, bis das alte Hufhorn herausgewachsen ist.


Ausgebrochener Huf.
Welche Folgen haben trockene Hufe?
Der Huf eines Pferdes ist ein elastisches Gebilde, dass sich bei jedem Schritt bewegt. Fehlt Feuchtigkeit, lässt die Elastizität nach. Dies ist der Grund, warum trockene Hufe sehr häufig rissig und spröde sind.

An einem trockenen rissigen Huf hält ein Beschlag nur schlecht. Geht das Pferd barhuf, entstehen ganz schnell Probleme mit ausgebrochenen Hufen. Beides lässt sich schlecht bis gar nicht mit einer reiterlichen Belastung vereinbaren.

Was kann ich gegen trockene Hufe machen?

- Hufe alle 2 Tage für 15 Minuten wässern, wenn Weidegang auf feuchten Wiesen nicht möglich ist,

- alternativ Water Boots verwenden,

- Hufe sauber halten mit sanften Methoden (keine harten Bürsten),

- ergonomisch korrekte Hufbearbeitung,

- Ration einer tierärztlichen Kontroll-Kalkulation unterziehen.

Zum einen muss der pflegerische Umgang mit den trockenen Hufen geändert werden. Mindestens jeden zweiten Tag müssen die Hufe ausreichenden Kontakt zu Wasser haben, um ihren Feuchtigkeitshaushalt stabil zu halten.


Auch hier ein rissig-brüchiger Huf.
Dies kann morgendlicher Weidegang sein oder auch regelmäßige Ausritte durch feuchte Gebiete. Sollte das nicht möglich sein, lassen sich trockene rissige Hufe beim Pferd durch Wässern mit einem Eimer verhindern beziehungsweise behandeln.

Manch ein Pferd ist Wasser gegenüber allerdings eher ablehnend eingestellt. Wenn alle bisher genannten Maßnahmen nicht möglich sind, gibt es extra Hufglocken zum Wässern. Diese sogenannten Water Boots saugen sich mit Wasser voll und geben diese Feuchtigkeit kontinuierlich an den Huf ab.

Die Hufe sollten regelmäßig von Mist befreit werden, indem sie nach dem Einweichen mit einem Schwamm abgewaschen werden.

Wenn Huffett oder -öl verwendet wird, dann sollte dies erst 15 Minuten NACH dem Wässern aufgetragen werden. So wird die Feuchtigkeit im Huf gehalten und verzögert die Entstehung trockener Hufe. Keinesfalls vor dem Wässern fetten; dies verhindert das Eindringen von Feuchtigkeit in den Huf, ein trockener Huf ist vorprogrammiert!

Rissige Hufe bilden sich außerdem recht leicht, wenn der Huf nicht optimal seiner Ergonomie entsprechend bearbeitet wurde. Wenn an einer Stelle im Huf durch eine suboptimale Stellung Spannungen auftreten, kommt es besonders bei trockenen Hufen recht schnell dazu, dass rissige Hufe entstehen.

Neben der Optimierung der Hufpflege muss zur Vermeidung oder Behandlung trockener Hufe die Fütterung individuell korrekt gestaltet werden.

Viele Besitzer unterschätzen den Einfluß einer korrekten und bedarfsgerechten Nährstoff-Versorgung und/oder denken, dass die Rationserstellung schon nicht so schwierig ist. Unsere Fälle zeigen, dass dem leider nicht so ist!

Warum hat die Fütterung einen so großen Einfluß auf trockene Hufe?
Horn wird aus Hautzellen gebildet, die vor dem vom Körper gewollten Absterben durch die Synthese von Keratinproteinen und Interzellularkit sehr widerstandsfähig werden. Die Menge an produziertem Horn und die Qualität ist daher abhängig von den Baustoffen, die dem Pferd zur Verfügung stehen.

Mangelt es einem Pferd in der Ration beispielsweise an Zink oder liegt im Verhältnis zur Zinkversorgung eine übermäßige Kupfer-Versorgung vor, fehlt dieser essentielle Baustein für die Produktion hochwertigen Horns.

Neben Zink ist für die zum Hufwachstum erforderliche Zellteilung auch eine korrekte Versorgung mit Aminosäuren wichtig. Aminosäuren sind Bausteine der Proteine; Proteine wiederum sind Bestandteil der Hautzellen.
Eine zu hohe Proteinversorgung ist genauso ungünstig, wie ein Mangel. Ein Mangel führt eher zu trockenen Hufen, die brüchig sind und eine zu große Versorgung mit Protein begünstigt weiche Hufe. Lesen Sie hier, was gegen weiche Hufe beim Pferd zu machen ist.

Gerne stehen wir auch Ihnen mit Rat und Tat zur Seite, um die Hufqualität Ihres Pferdes zu verbessern.
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