Wir verwenden Cookies, um Ihnen den bestmöglichen Service zu gewährleisten. Wenn Sie auf unserer Seite weitersurfen, akzeptieren Sie unsere Cookie-Richtlinien.
Online & Futter Tierarzt XaraVet®


Vereinbaren Sie einen Termin in der Praxis oder
informieren Sie sich jetzt über einen digitalen Tierarztbesuch beim Online Tierarzt XaraVet®:



Futter Tierarzt XaraVet | Ernährung trächtige Hündin Barf

Ernährung trächtige Hündin Barf


Zucht ist immer ein großes Abenteuer mit viel Verantwortung. Zu welchen Zeitpunkten schon liegen Leben und Tod so nah beieinander – umso wichtiger ist es, dass wir unsere Hündinnen gesund und in optimaler Verfassung in die Phase der Trächtigkeit bringen. So lassen sich viele Schwierigkeiten verhindern oder zumindest abmildern! Ein Hauptfaktor dabei ist die artgerechte Ernährung der Hündinnen. Wie soll eine Hündin neues Leben komplett perfekt mit Haut, Knochen, Organen,... gesund und gut auf die Welt bringen, wenn ihr lebenswichtige Nährstoffe im Futter (sei es nun Barf oder Fertigfutter) fehlen oder überdosiert sind?!

Leider denken viele, dass die Fütterung einer Zuchthündin erst im trächtigen Zustand beginnt. Dem ist mitnichten so! Die artgerechte Fütterung der Hündinnen sollte schon vor Beginn der Läufigkeit optimal bedarfsdeckend sein.

Trächtige Hündin barfen
Wer sich für das Barfen als Ernährung für trächtige Hunde entscheidet, sollte der Gesundheit von Mensch und Vierbeiner zuliebe auf eine sehr hohe hygienische Qualität und eine geschlossene Kühlkette des Barf wert legen. Leider sind Barf-Rationen sehr oft in bedenklichem Maße mit Krankheitserregern kontaminiert.

Was ist Barfen? Barfen heißt, biologisch artgerechte Rohfütterung. Das heißt, dass Fleisch, Innereien, Knochen und Obst sowie Gemüse an den Hund roh gefüttert werden. Es soll Gesundheit bei einem so gefütterten Hund erhalten und fördern, was aber nie wissenschaftlich nachgewiesen wurde.


Hygiene beim Barfen einer trächtigen Hündin
Allzu schnell kann es zu nennenswerten Vermehrungen von bedenklichen Mikroorganismen auf Barf kommen. Barf - Futter auf Basis von Geflügel oder Fisch beispielsweise bekommt man ohne Probleme durchgewolft. Auf gewolftem Barf können sich Bakterien durch die größere Oberfläche aber sehr viel leichter vermehren. Aus diesem Grund ist es für den menschlichen Verzehr nicht zugelassen, Fisch oder Geflügel zu wolfen! Besonders im Sommer bei den warmen Temperaturen ist das ein noch größeres Problem. Beim Barfen in der Trächtigkeit sollte also nur Fleisch in großen Stücken (selber zerkleinern vor der Verfütterung kann man immer) und gründlich (< -18°C) tiefgekühltes Barf - Fleisch verwendet werden. Das längere tiefe Einfrieren tötet viele Parasiten im Fleisch ab.


Zuchthündin in optimaler Verfassung.
Durch Knochen als Calciumquelle beim Barfen besteht eine etwas höhere Verletzungsgefahr für den Hund, z.B. durch Zahnfrakturen. Alternativ kann einem Hund Fleischknochenmehl zum Barf gefüttert werden.

Die Fleischqualität im Futter der trächtigen Hündin sollte exzellent sein und nicht zu viel Bindegewebe enthalten. Reich an Bindegewebe sind Schlachtnebenprodukte wie Haut, Sehnen, Lunge.

Nährstoff-Versorgung für den trächtigen Hund - optimale Gesundheit der Vierbeiner
Neben einer exzellenten Futter-Hygiene für unsere Vierbeiner ist auf die korrekte Dosierung des verdaulichen Rohproteins, Mengenelemente, Spurenelemente und Vitamine, insbesondere auf eine ausreichende Folsäure-Versorgung, zu achten.
Der Folsäure-Bedarf einer Hündin liegt bei 6 bis 8 mcg je kg Körpergewicht. Gegebenenfalls erkundigt man sich bei dem Hersteller des verfütterten Futters, wie hoch die Folsäure-Konzentration in dem ausgewählten Produkt ist. Ein genügend hoher Folsäure-Spiegel beugt Lippen-Kiefer-Gaumenspalten („Hasenscharten“) bei den Welpen vor.

Eine optimale Nährstoff-Versorgung im Barf ohne Über- und Unterversorgungen sollte bereits vor der Bedeckung gewährleistet werden. Gerade in den ersten Wochen der Trächtigkeit finden wichtige Organ-Entwicklungen der Welpen statt. Wenn die Hündin zu diesem Zeitpunkt nicht optimal gefüttert wird, kann man den Schaden an der Gesundheit auch nicht mit einem späteren guten Trächtigkeitsfutter beheben!

Ab dem 28. Trächtigkeitstag wird ein Hund auf ein Trächtigkeitsfutter umgestellt.


Körpergewicht
Die Hündin sollte in optimaler Körperkondition in die Trächtigkeit starten. Weder zu dick, noch zu dünn. Dicke Hündinnen haben eine schlechtere Fruchtbarkeit, außerdem ist das Risiko einer schwereren Geburt höher, da sich das Fett auch in den Geburtswegen der Hunde ablagert. Zusätzlich ist die spätere Milchleistung adipöser Hündinnen paradoxerweise nicht unbedingt gut!

Umgekehrt sollten Hündinnen natürlich nicht zu dünn sein. Kleine Würfe, schlechte Milchleistung, schlechte Konstitution für die anstrengende Zeit der letzten Trächtigkeitswoche, der Geburt und der Aufzucht sind die Folgen.


Dieselbe Zuchthündin in der Trächtigkeit.
Trächtigkeitsfutter ist nicht gleich Trächtigkeitsfutter!
Bei der Beurteilung von Trächtigkeitsfutter sind nicht nur die absoluten Zahlen von Protein, Folsäure, Calcium, Phosphor, Vitamine und vieler anderer Nährstoffe zu beachten. Wichtig ist immer eine Beurteilung der Ernährung bezogen auf die Futtermenge des Barf, die die Hündin benötigt. Von Produkt 1 mit 15% Rohprotein und weniger Energie benötigt die Hündin beispielsweise 730 g, während bei einem energiereicheren Produkt 2 mit 15% Rohprotein 680 g ausreichend sind. Entsprechend erhält die Hündin bei der Verfütterung von Produkt 1 und 2 unterschiedliche Dosierungen an Protein, aber möglicherweise auch unterschiedliche Versorgungen der anderen Mineralstoffe, Spurenelemente, Vitamine.

Der Proteinbedarf einer trächtigen Hündin nach dem 28. Trächtigkeitstag beträgt bei einem Körpergewicht von 35 kg 140 g Rohprotein am Tag.

Da die verschiedenen Barf - Produkte meist für Hunde aller Rassen und Gewichte verkauft werden, gibt es durchaus Unterschiede in der individuellen Eignung eines Produktes für die eigene trächtige Hündin.


Der Lohn: ein großer gesunder Wurf nach komplikationsloser Geburt.
Barf Ration für trächtige Hündin
Da die Hunde - Welpen im Mutterleib Energie aus Glukose ziehen, sollte die trächtige Hündin einen Anteil Stärke in ihrem Barf bekommen. Zu veranschlagen sind bei der Ernährung der Hunde mindestens 20% der Energie, die aus Stärke kommen sollte. Stärke ist in Kartoffeln, Süßkartoffeln, Haferflocken, Reis,... enthalten. Fehlt den Feten diese leicht verfügbare Energie, kann es zu lebensschwachen Welpen und damit zu mehr oder weniger großen Welpen-Verlusten kommen.

Außerdem ist ein höherer Fett-Anteil für eine artgerechte Ernährung von Vorteil. Gerade in der letzten Trächtigkeitswoche ist der Platz im Bauchraum reduziert. Deshalb sind kleine, aber energetisch hohe Futtermengen beim Barfen und mehrmals tägliche Fütterungen der Hunde sinnvoll.

Vitamin K ist ein für die Blutgerinnung der Vierbeiner wichtiges Vitamin, welches normalerweise in höheren Mengen von der Darmflora des Hundes produziert wird. Wenn eine Hündin während der Läufigkeit oder nach der Geburt ungewöhnlich viel blutet, könnte eine zusätzliche Gabe von Vitamin K in der Ernährung sinnvoll sein. Trächtige Hunde benötigen 37 bis 70 mcg Vitamin K je kg Körpergewicht am Tag.

Leider gibt es immer wieder Züchter, die kein Trächtigkeitsfutter füttern, damit beispielsweise die Geburtsgewichte der Welpen nicht zu groß werden. Unbedingt benötigen Hündin und Welpen genügend Energie und Nährstoffe, um gesund wachsen zu können sowie um genügend Reserven für die anstrengende Geburt und die ersten Lebensstunden zu haben!

Kontaktieren Sie uns jetzt für eine korrekte Trächtigkeits - Fütterung für Ihren Hund!


Dies könnte Sie auch interessieren:

Welpenfutter selber machen

Richtig gemacht ist selbst gemachtes Futter Fertigfutter überlegen. Aber Vorsicht - hier lauern viele Fallstricke!
Welpenmilch für Hunde

Welpenmilch ist tatsächlich nicht gleich Welpenmilch. Informieren Sie sich jetzt darüber!