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Taurin Hund
Was ist Taurin?
Taurin ist eine Aminosäure. Im Gegensatz zu Katzen kann ein Hund diese Aminosäure selber bilden und benötigt
kein Taurin im Hundefutter. Die Herstellung
von Taurin im Körper von einem Hund erfolgt aus schwefelhaltigen Aminosäuren. Zu den schwefelhaltigen
Aminosäuren zählen Cystein und Methionin. Für die Herstellung von Taurin muss ein Hund daher genügend
schwefelhaltige Aminosäuren wie Cystein und Methionin über das Hundefutter aufnehmen, ansonsten könnte
ein Taurinmangel entstehen.
Wofür benötigt ein Hund Taurin?
Taurin liegt hauptsächlich als freie Aminosäure in verschiedenen Geweben vor, nicht aber eingebaut in
Proteine. Hohe Konzentrationen an Taurin finden sich bei einem Hund in Gehirn, Retina, Herz oder auch
Skelettmuskulatur. Taurin ist für Hunde bei vielen physiologischen Vorgängen im Körper wichtig:
beispielsweise in der Reproduktion und im Wachstum, zum Sehen und Hören, in der Immunantwort und in der
Modulation der Nervenfunktion sowie bei der Herz-Funktion ist Taurin ein wichtiger Bestandteil. Auch
an der Verdauung der Nahrungsfette aus dem Hundefutter ist Taurin beteiligt, da Taurin in der Leber von einem Hund mit
Gallensäuren zu einem Komplex verbaut wird. Diese Gallensäure-Taurin-Komplexe sorgen dafür, dass das
Fett aus dem Hundefutter im Darm als Micellen in den Blutkreislauf von dem Hund aufgenommen werden.
Taurin wirkt beim Hund außerdem als Antioxidanz.
Wie äußert sich ein Taurinmangel beim Hund?
Normalerweise ist Taurin für den Hund keine essentielle Aminosäure, die man zwingend über das Hundefutter
zufüttern muss. Allerdings kann es bei manch einem Hund zu einem Taurinmangel kommen.
Taurinmangel Hund Symptome:
Bei manchen Hunden wurde eine Dilatative Kardiomyopathie, also eine sogenannte DCM oder Herzmuskelschwäche,
mit einem Taurinmangel in Verbindung gebracht. Hunde mit niedrigen Taurinspiegeln (Taurinmangel) zeigten
nach einem Zufüttern von Taurin mit dem Hundefutter eine Verbesserung der Symptome der Dilatativen
Kardiomypathie. Dieser Zusammenhang mit niedrigen Blutserum - Taurin - Gehalten (Taurinmangel) und der
Herz - Schwäche wurde bei Neufundländern,
American Cocker Spaniel und Golden Retriever festgestellt.
Zudem wird ein Zusammenhang zwischen getreidefreiem Hundefutter und einer Entwicklung dieser Herz -
Erkrankung vermutet. Die U.S. Food & Drug Administration gab im Juli 2018 ein Update heraus, dass
möglicherweise getreidefreies Hundefutter mit Hauptzutaten aus Leguminosen (Bohnen, Erbsen, Linsen),
Kartoffeln oder Süßkartoffeln mit der Entwicklung der Herz - Erkrankung DCM durch einen Taurinmangel
in Zusammenhang stehen könnte.
Weiterhin sollte aufgemerkt werden, wenn ein Hund eine schlechte Reproduktionsleistung oder Probleme mit
der Retina bekommt. Möglicherweise verstärkt ein Taurinmangel eine vorhandene genetische Disposition
beispielsweise bezüglich einer Retinadegeneration oder einer DCM.
Wann kann ein Taurinmangel beim Hund entstehen?
Taurin befindet sich in höheren Konzentrationen in tierischen Lebensmitteln wie Fisch, Geflügel oder auch
kleinen Nagetieren. Auch Algen enthalten größere Mengen an Taurin.
Wenig bis gar kein Taurin dagegen enthalten pflanzliche Lebensmittel.
Große Säugetiere wie Rinder enthalten zwar Taurin, aber in nicht so hohen Mengen wie Fisch und Geflügel.
Ein Taurinmangel kann bei einem Hund also insbesondere immer dann entstehen, wenn ein Hund mit einem Hundefutter,
welches
vegetarisch oder vegan ist,
ernährt wird.
Bei solch einer Art und Weise der Fütterung muss Taurin dem vegetarischen Hundefutter zugesetzt werden.
Auch
Hundefutter für Allergiker, welches beispielsweise als Haupt-Proteinquelle Soja und nicht ein
tierisches Protein nutzt, kann einen Taurinmangel bei dem betroffenen Hund auslösen.
Golden Retriever neigen zu Herzmuskelschwächen
bedingt durch einen Taurinmangel.
Eine weitere Ursache für einen Taurinmangel bei einem Hund können Hundefutter - Diäten sein, die
weniger Protein
enthalten, als ein normaler, gesunder, mittelalter Hund eigentlich benötigt. Das sind Hundefutter, die
wegen einer Erkrankung proteinreduziert sein müssen. Beispielsweise bei einer Nierenerkrankung kann
ein Hund die "normale" Proteinmenge nicht mehr verstoffwechseln, so dass sich die Abfallstoffe aus
dem Proteinmetabolismus im Körper anreichern. Ein betroffener Hund vergiftet sich also regelrecht selbst.
Für eine verbesserte Lebensqualität muss ein Hund daher mit einem proteinreduzierten Hundefutter
gefüttert werden. Je nach Grad der Proteinreduktion im Hundefutter und je nach Gehalten an den
schwefelhaltigen Aminosäure Cystein und Methionin ist möglicherweise eine Supplementierung mit
Taurin sinnvoll, um einen Taurinmangel bei dem betroffenen Hund zu verhindern.
Auch ein Hundefutter für einen Hund, welches nur geringere Mengen an schwefelhaltigen Aminosäuren haben
darf, könnte einen Taurinmangel auslösen. Beispielsweise bei
Cystinsteinen, einer bestimmten Sorte
Harnsteinen, sollten die schwefelhaltigen Aminosäuren Cystein und Methionin in geringerer Konzentration
in dem Hundefutter vorliegen als normal üblich. Da Cystein und Methionin aber das Substrat darstellen, aus
dem Taurin
gebildet wird, ist zwar das Risiko einer erneuten Cysteinstein - Bildung reduziert - dafür entsteht
aber möglicherweise bei dem einen oder anderen Hund ein Taurinmangel.
Gerade bei einem Hund, welcher einer größeren Hunderasse angehört, kann es außerdem zu einem Taurinmangel
kommen, wenn dieser mit Hundefutter basierend auf
Lamm und Reis gefüttert wird. Manche Lamm - Mehle können
geringere Gehalte an Cystein und Methionin haben, was zu diesem Taurinmangel führen kann.
Zudem ist bekannt, dass Reiskleie bei Katzen den Taurinbedarf steigert und so bei ungenügender Zufuhr
ein Taurinmangel entstehen kann.
Ein Bedarf an Taurin ist bei einem Hund außerdem gesteigert, wenn durch eine
Veränderung der Darmflora
vermehrt Taurin bakteriell im Darm abgebaut wird, so dass ein Taurinmangel entstehen könnte. So
führt beispielsweise bei Katzen
Frostfutter zu einem höheren Bedarf an Taurin (und damit eher zu einem
Taurinmangel) als Dosenfutter. Das Verfüttern von Sojaprotein steigert ebenfalls den
Taurinbedarf im Gegensatz zu Milchprotein. Auch eine
fettreiche Nahrung mit um die 24% Fett in der
Trockensubstanz lässt den Blutserum - Spiegel an Taurin bei Hunden sinken, so dass ein Taurinmangel
entstehen könnte.
Taurin Hund Barf:
Ein Hund, der Hundefutter nach der Barf - Philosphie bekommt, frisst Frostfutter. Möglicherweise ist bei diesem
Hund ähnlich wie bei der Katze der Bedarf an Taurin erhöht, das Risiko für einen Taurinmangel also erhöht.
Allerdings kann durch eine entsprechende
Verteilung an verschiedenen tierischen Lebensmitteln im Hundefutter über die sieben Wochentage die
Versorgung mit Taurin erhöht werden. Viel
natürliches Taurin kommt in Herz und Algen vor.
Taurin Hund Dosierung
Üblicherweise ist bei einem normal gefütterten und gesunden Hund ein Zufüttern an Taurin mit dem
Hundefutter vermutlich nicht
notwendig. Taurin ist für den Hund nicht essentiell über das Hundefutter zu ergänzen, Taurin im Hundefutter
ist daher kein "Must have". Allerdings gibt es manche Hersteller, die generell Hundefutter mit
Taurin vertreiben, um einem potentiellen Taurinmangel vorzubeugen.
In Risikofällen, wie oben beschrieben, oder wenn ein Hund niedrige Blutserum - Werte an Taurin hat, sollte ein
Zufüttern von Taurin zu dem Hundefutter in Erwägung gezogen werden.
Wenden Sie sich an uns bezüglich der korrekten Taurin-Dosierung für Ihren Hund.
Wie äußert sich eine Überdosierung mit Taurin bei einem Hund?
Es sind keine Symptome bekannt, die auf eine Überdosierung mit Taurin bei einem Hund schließen lassen.
Eine zu hohe Versorgung mit Taurin scheint bei einem Hund nach derzeitigem Kenntnissstand keine
Nebenwirkungen zu haben.
Sind Sie sich unsicher, ob Ihr Hund Taurin benötigt? Kontaktieren Sie uns jetzt!