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Purinarme Ernährung Hund Leishmaniose
Leishmaniose beim Hund Ernährung
Eine Infektion mit Leishmanien erfordert eine spezielle Ernährung mit genau kalkulierter Menge an Fleisch
(purinarmes Futter).
Grund ist zum einen die Tatsache, dass erkrankte Hunde häufig eine Schädigung der Nieren erleiden
und zum anderen häufig mit Allopurinol behandelt werden.
Bei Leishmaniose muss ein Hund besonders ernährt werden, da
- Leishmanien die Nieren angreifen können,
- eine Behandlung mit Allopurinol zu Harnsteinen führt.
Allopurinol ist ein Xanthinoxidase-Hemmer. Das bedeutet konkret, dass das Purin aus den gefressenen
Proteinen bei einer Ernährung Fleisch nicht abgebaut werden kann. Purin ist in
jedem Fertigfutter mit Fleisch enthalten. Bei den Hunden mit Leishmaniose unter Allopurinol -
Therapie werden im Körper die Purine nicht
zu Urat (Salze der Harnsäure) abgebaut. (Ähnlich wie bei Gicht.) Urat würde der Körper im weiteren Verlauf
eigentlich über die Niere ausscheiden.
Stattdessen werden die Purine zu Xanthin - einer Vorstufe von Urat (Harnsäure). Dieses Xanthin im Harn
als Abbauprodukt der Purine bei einem hohen Puringehalt im Hundefutter kann bei ungünstigen Bedingungen
im Harn der Hunde
zu Xanthinsteinen oder Xanthinkristallen werden.
Ungünstige Bedingungen sind:
zu saurer Harn-pH, veruracht durch fehlerhafte Fütterung unter anderem mit zu viel Fleisch = hoher Puringehalt =
= kein purinarmes Futter.
Diese Xanthinsteine oder Xanthinkristalle
reizen zum einen die Blasenwand der Hunde, so dass eine Blasenentzündung entstehen kann. Zum anderen haben Bakterien
ein leichtes Spiel bei der geschädigten Blasenwand eines Hundes, so dass es zu einer bakteriellen Blasenentzündung
kommen kann. Ganz blöd läuft es, wenn ein Xanthinstein so groß geworden ist, dass er einen harnableitenden
Weg (beispielsweise die Harnröhre bei Rüden) verstopft. Dann liegt
nämlich ein lebensbedrohlicher Notfall vor!
Durch die Xanthinsteine kann schnell Lebensgefahr für den Hund entstehen!
Konsequenz ist also, dass ein Hund viel trinken muss (Futter suppig zubereiten)
und eine besondere purinarme Diät mit individuell genau kalkulierter Menge an Fleisch benötigt, deren
Inhalt sich von normalem nicht purinarmen Futter unterscheidet. Es muss also ein unter anderem purinarmes
Hundefutter gefüttert
werden, damit möglichst wenig Harnsäure entsteht.
Eine purinarme Ernährung von betroffenen Hunden mit weniger Fleisch, aber noch bedarfsdeckendem
Proteingehalt ist unabdingbar!
Zudem muss der Harn-pH des Hundes über die Fütterung im
alkalischen Bereich bei ungefähr 7,2 gehalten werden.
Leishmaniose Hundefutter darf deshalb nicht irgendein Trockenfutter oder Nassfutter aus dem Regal sein,
da in diesen der Inhalt Puringehalt zu hoch ist. Es muss ein spezielles purinarmes
Hundefutter sein oder ein spezieller tierärztlicher purinarmer Ernährungsplan für Barf oder zum selbst Kochen.
Die Fütterung des Hundes darf folgende Lebensmittel im Fertigfutter oder beim Kochen nicht enthalten,
da sie nicht purinarm sind:
- Linsen,
- Fleischextrakte (beispielweise Instant-Fleischbrühe!),
- Forelle,
- Geflügelhaut,
- Hefen (beispielsweise Bierhefe),
- Hering (Sprotten, Sardinen),
- Innereien,
- Sardellen,
- Soja.
Fleisch sollte nicht im Übermaß verfüttert werden bzw. kein wesentlicher Bestandteil des Futters sein,
da der Puringehalt zu hoch ist.
Und zwar nicht nur bei einer Ernährung von Hunden mit Fertigfutter, sondern auch beim Kochen und Barfen.
Sehr gut geeignet für ein purinarmes Hundefutter sind Futter, die als Inhalt Eier und Milchprodukte
sowie Kartoffeln,
Nudeln, Äpfel, Birnen, Gurken und Zucchini haben (= wenig Purine).
Der Harn-pH von den Hunden kann über die Fütterung sehr gut kontrolliert werden. Wichtig ist dabei das
Kationen-Anionen-Verhältnis im Harn. Dieses Verhältnis bestimmt den Harn-pH. Wir als Tierarzt
können dieses Verhältnis berechnen und den Ernährungsplan individuell dementsprechend
zusammenstellen.
Auf den Inhalt in Trockenfutter oder Nassfutter muss genau geachtet werden, um grob den Puringehalt
abschätzen zu können: Produkte mit
Bezeichnungen im Inhalt wie
"Fleisch und tierische Nebenerzeugnisse" sind keine geeignete purinarme Diät.
Auch wenn im Inhalt nur die Tierart und nicht die Fleischsorte angegeben wird, ist das Hundefutter nicht
purinarm und daher nicht
für Leishmaniose - Hunde geeignet. Beispiel: "Lamm" kann auch Innereien vom Lamm enthalten, "Lammfleisch"
ist definitiv Muskelfleisch.
Nun stellt sich die Frage, wie man bei Leishmaniose füttern kann und was man füttern sollte.
Nur ein optimal gefütterter Hund hat einen Körper mit einem guten
Immunsystem.
Neben einer purinarmen Diät stärken
Glukosaminoglykane die Blasenschleimhaut.
Außerdem sind omega-3-Fettsäuren antientzündlich. Daher helfen omega-3-Fettsäuren dem Körper, die
Entzündungen durch Leishmaniose besser in Schach halten zu können.
Geeignete
Trockenfutter mit wenig Purin sind Trockenfutter ohne Hefe, Fisch, Innereien, etc. im Inhalt.
Geeignete
Nassfutter mit wenig Purin sind Nassfutter ohne oben genannte Zutaten im Inhalt.
Leishmaniose Hund barfen oder kochen - trotzdem wenig Purine?
Ein erkranktes Tier muss zwar strikt eine purinarme Ernährung einhalten, trotzdem ist auch eine
purinarme Diät über Barfen oder Kochen möglich.
Wichtig bei Barf und Kochen ist eine die Nieren entlastende Ration und ein Verwendung von purinarmen
Lebensmitteln in dem Selbstgekochtem bzw. dem Barf Futter.
Gerade beim Barfen (Barf = Biologisch artgerechte Rohfütterung) werden übermäßig hohe
Proteinmengen (= viele Purine) verfüttert, so dass das Protein - Energie - Verhältnis in dem Barf
Hundefutter häufig bei
18:1 oder mehr liegt.
Sollwert ist ein Verhältnis von 10:1; sowohl in Fertigfutter als auch im Barf. Unter einer purinarmen
Ernährung versteht man etwas anderes...
Der Vorteil sowohl von Barf als auch beim Kochen ist aber, dass die Zusammensetzung des Hundefutters und sein
Inhalt genau bekannt sind. Die Nährstoffversorgung mit den essentiellen Substanzen ist
wesentlich genauer und optimaler möglich. Dies gilt aber natürlich nur, wenn das Barf korrekt von
einem Tierarzt für das jeweilige Individuum entwickelt worden ist.
Leishmaniose Hund Barfen oder Kochen:
- Fleisch darf nicht über dem individuellen Proteinbedarf im Barf oder beim Kochen enthalten sein,
besser ist eine Proteinquelle ohne Purine,
- purinarmes Barf bzw. Selbstgekochte muss tierärztlich kalkuliert sein, damit keine Fehlernährung entsteht.
Wenden Sie sich jetzt an uns, Ihren tierärztlichen Ratgeber, für eine optimale purinarme Ernährung Ihres
Lieblings!