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Hannoveraner Willow hat eine schlechte Hornqualität der Hufe. Seine Besitzer suchen deshalb einen Tierarzt,
der sich mit Pferdefütterung auskennt.
Bei Kater Moritz ist in
regelmäßigen Abständen durch Harngries die Harnröhre verstopft. Aus diesem Grund soll eine Barf -
Berechnung durch einen Tierarzt erfolgen.
Hund Flora soll so
gesund und natürlich wie möglich ernährt werden. Deshalb hat sich ihre Besitzerin zum
Barfen (BARF = Biologisch artgerechte Roh-Fütterung) entschieden. Nur leider wird
Flora immer dünner. Deshalb sucht sie einen Tierarzt für Barfen.
In allen Fällen hat eine Rationsüberprüfung die Ursache aufgedeckt: bei Willow fehlte
Kupfer und Biotin, Moritz hatte den falschen Harn-pH, Flora zu wenig energiereiche
Futtermittel.
Nachfolgend zwei Beispiele, wie eine Rationsüberprüfung aussieht:
Beispiel einer Rationsüberprüfung eines BARF - Wochenplanes:
Bei laienhaft selbst zusammen gestellten Futterrationen besteht ein hohes Risiko, dass
sowohl die Futterzusammenstellung als auch die Nährstoffversorgung fehlerhaft sind.
Dies gilt nicht nur für Eigenberechnungen, sondern auch für die zahlreichen Rechner im
Internet. Leider schützt auch ein regelmäßiges Wechseln des Rechners und damit des
Futterplanes nicht vor gefährlichen Fehlernährungen. Aus diesem Grund gibt es Tierärzte für Barfen.
In folgendem Beispiel wurde ein gesamter Barf - Wochenplan hinsichtlich der korrekten
Nährstoffversorgung tierärztlich kontrolliert, ob am Ende der Woche das Tier mit allen Nährstoffen
in korrekter Höhe versorgt ist. Nachfolgend möchte ich nur auf die bedeutendsten
Fehlversorgungen eingehen. Eine Überversorgung mit wasserlöslichen Vitaminen (z.B.
B, Biotin) und ungesättigten Fettsäuren (Linolsäure) ist unbedenklich.
In dieser Barf - Ration besteht eine
gravierende Überversorgung mit Kalzium (418%) und Phosphor
(341%). Das Kalzium - Phosphor - Verhältnis ist mit 1,3 : 1 noch im korrekten Bereich.
Allerdings wird die gesamte Knochenration an einem Tag verfüttert. So ist das
Risiko einer
Verstopfung mit Knochenkot, welche tierärztlich beseitigt werden muss,
extrem hoch.
Der erhöhte Magnesium - Gehalt begünstigt zusammen mit den überhöhten Phosphor- und
Proteingaben die Entstehung von
Magnesium-Ammonium-Phosphat-Harnsteinen.
Der Jodmangel kann neben einer
Schilddrüsen-Unterfunktion auch Trägheit, Haarausfall und
schlechte Furchtbarkeit verursachen. Die Symptome eines Vitamin E - Mangels sind
unspezifisch.
Trotz einer hohen Futtermenge von 5,4% des Körpergewichts enthält die Ration 37% zu wenig
Energie, da energiehaltige Futtermittel fehlen. Es sind nur Fleisch sowie zahlreiche
Gemüse- und Obstsorten enthalten, aber außer ein wenig Öl keine Energieträger. Kein Wunder also, dass das
Tier
abgemagert ist.
Abgesehen davon, dass zu viel verdauliches Rohprotein gefüttert wird, ist das Protein -
Energie - Verhältnis schockierend. Statt vorgegebener 10 : 1 enthält diese Ration 24,2 : 1!
Die Besitzer wollten ihr Tier möglichst natürlich mit viel Fleisch ernähren, welches
in der Tat auch viel in der Ration enthalten war. Dies kann schon an den überhöhten Rohprotein-Gehalten
gesehen werden. Paradoxerweise enthält die Ration aber viel zu viel Rohfaser: statt 2% der
Trockensubstanz sind fast 4% enthalten!
Aus diesen Gründen wurde der überprüfte Barf - Futterplan ersetzt durch ein von uns (Tierarzt für Barfen)
tierärztlich fachgerecht erstelltes Barf - Futterrezept.
Beispiel einer Rationsüberprüfung eines Pferdefutters:
Bei diesem Beispiel wurde das Pferdefutter eines älteren Pferdes durch unseren Tierarzt überprüft, dessen Besitzerin
über eine schlechte Hornqualität der Hufe (weiches, brüchiges Hufhorn), stumpfes Fell und
Schwerfuttrigkeit klagte.
Die Ration des Warmbluts bestand ganz klassisch aus täglichem Weidegang mit morgens und
abends im Stall Zufütterung von Gras-Silage und Hafer. Zusätzlich mit dem Hafer wurde
Öl und ein gängiges Vitamin-Mineral-Präparat gefüttert.
Die Rationsüberprüfung offenbarte, dass der Energiegehalt der Ration deutlich zu gering
war, so dass dies die angenommene Schwerfuttrigkeit erklärte.
Das Mineralfutter passte nicht gut zu der Fütterung, weshalb Kupfer und die B-Vitamine wie
Biotin zu wenig, Mangan, Jod und Selen dagegen in der verfütterten Ration viel zu viel
enthalten waren. Durch den Mangel an Biotin war in logischer Konsequenz die schlechte
Fellbeschaffenheit und das weiche, brüchige Hufhorn zu erklären.
Die Ration wurde also geändert und energetisch aufgewertet, indem zusätzlich zu dem
Hafer noch weitere Futtermittel
gefüttert wurden. Außerdem wurde ein besser passendes Mineralfutter eingesetzt.
Zur Deckung der B-Vitamine wie Biotin wurde ein weiteres Ergänzungspräparat gegeben.
Zudem wurde die Besitzerin darauf hingewiesen, dass die Hornqualität sich erst in
einigen Monaten sichtbar verbessert, da das alte minderwertige Horn erst herunterwachsen
muss.