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Ratgeber natürliche Darmsanierung | Darmflora wiederherstellen beim Hund
Wann beim Hund Darmflora wieder aufbauen
Vergangenen Monat musste der Rüde Carlos wegen einer infizierten Verletzung mit Antibiotika behandelt
werden. Da sein Frauchen Iris weiß, dass nicht nur die Bakterien in der Wunde eines Hundes durch Antibiotika
reduziert werden, sondern auch die Darmbakterien des Vierbeiners, befürchtete sie eine chronische
Dysbiose der Dickdarmflora im Verdauungstrakt.
Unter einer
Dysbiose bei einem Hund versteht man eine veränderte, negative
Zusammensetzung der Bakterienkolonien im Darm, insbesondere dem Dickdarm. Diese wird in der Regel
wie beim Menschen auch mit Präbiotika und/oder mit Probiotika
für einen Hund therapiert. Sehr wichtig dabei ist eine angepasste Futter - Zusammensetzung,
die die "guten" gesunden Bakterien im Dickdarm der Hunde optimal unterstützt. Wenn das Darmmilieu eines
Hundes nicht optimal vorbereitet
ist, können die "guten" Bakterien sich nicht vermehren und ein Aufbauen einer gesunden Darmflora
funktioniert nicht.
Tierarzt Ratgeber | Ursachen | Wann muss man bei einem Hund die Darmflora wieder aufbauen?
- nach einer systemischen Therapie mit Antibiotika (Medikamente wie Metronidazol, Amoxicillin),
- nach einer Darmerkrankung,
- nach einer fehlerhaften Futterzusammensetzung vom Hundefutter (z.B. zu wenig Ballaststoffe im Futter).
Darmsanierung Hund nach Antibiotika:
Die Zusammensetzung der Darmflora und deren Verbesserung kann einen
positiven
Einfluß auf Hunde mit einer chronischen Erkrankung wie einer Atopie (Allergie) haben.
Eine Darmsanierung nach einer Behandlung mit Antibiotika ist durchaus sinnvoll. Wie bereits erwähnt,
werden durch Antibiotika auch die Darmbakterien eines Hundes empfindlich gestört. Dies bietet "schlechten"
Bakterien im Darm die Möglichkeit sich auszubreiten.
Eine fehlerhafte Zusammensetzung der Bakterienkolonien im Dickdarm (also eine
Dysbiose im Dickdarm
beim Hund - auch
Dysbakterie beim Hund genannt), kann zu einer Erkrankung führen. Eine
Dysbiose bei einem Hund erfordert daher unter Umständen eine Therapie zum Aufbau einer gesunden Flora -
insbesondere, wenn durch eine
fehlerhafte Zusammensetzung der Darmbakterien Durchfall oder andere Störungen / Beschwerden
der Verdauung auftreten.
Allerdings ist ein gesundes Mikrobiom im Hundedarm (Darmflora) auch bei anderen Erkrankungen und
Beschwerden eines Hundes
wichtig.
So beeinflusst die Darmflora Krankheiten wie Übergewicht, Diabetes mellitus, Allergie, parasitäre
Darminfektionen beim Hund.
Ursachen | Verschiebung der Darmflora (Mikrobiom) im Hundedarm
Medikamente,
Infektionen,
Chronische Krankheiten,
Unpassende Hundenahrung z.B. fleischreiche Ernährung.
Eine Darmsanierung bei einem Hund ist aber nicht nur nach einer Therapie mit Antibiotika notwendig.
Eine Darmsanierung bei Hunden kann nach jeder Wurmkur sinnvoll sein, da auch durch einen Wurmbefall eine
Dysbakterie bei einem Hund entstehen kann.
Ebenso kann eine
Darmsanierung bei einem Hund nach einem Befall mit Giardien sinnvoll
sein. Giardien sind Einzeller, die im Darm eines Hundes "wohnen" und Durchfall sowie Abmagerung
hervorrufen können. Der Durchfall, der durch Giardien verursacht wird, kann manchmal auch blutig sein.
Eine solche Erkrankung der Hunde mit Durchfall durch Giardien macht eine Darmsanierung und Darmreinigung
durchaus wichtig.
Nun hatte Carlos keine Entwurmung und auch keine Giardien im Magen-Darm-Trakt gehabt, aber die Behandlung
mit Antibiotika
hat das soziale Leben in dem Dickdarm von Carlos durcheinander gewirbelt. Carlos hatte Blähungen und
auch die Kotkonsistenz entsprach nicht immer den Idealvorstellungen von Iris. Daher wollte Iris
die Darmflora wieder aufbauen. Die Frage war nur, wie Iris die natürliche
Dickdarmflora wiederherstellen kann. Iris wollte, dass die
Darmsanierung bei
ihrem Hund Carlos so natürlich wie möglich ist. Ein ideales Vorgehen war für sie, wenn sie die
Darmflora von ihrem Hund mit einem natürlichen Hausmittel aufbauen kann. Das war aber nicht
oberste Priorität.
Iris begann also nachzuforschen, wie man eine natürliche
Darmflora nach Antibiotika bei einem Hund
aufbauen kann.
Sie lernte, dass es einen Unterschied zwischen
Präbiotika und
Probiotika beim Hund gibt.
Tierarzt Empfehlung | Dysbiose beim Hund: wie kann man eine Darmsanierung natürlich gestalten?
- Einsatz einer korrekten Futter - Zusammensetzung (Ernährungsumstellung, ggf. auf Schonkost),
- optimierte Versorgung: korrekte Dosierung der Ballaststoffe, Vitamine, Öle, Heilerde für ein optimal
arbeitendes Immunsystem,
- Präbiotika wie Oligofructose und Inulin zur täglichen Kost besser als Probiotika.
Optimale Fütterung = gesunde Darmflora.
Präbiotika Hund
Präbiotika verbessern das Milieu im Darm der Hunde, so dass sich die "guten" Bakterien wohlfühlen und
die geschwächten "bösen" Bakterien verdrängen. Präbiotika helfen also indirekt durch "Bakterien - Futter"
der Bakterienflora im Dickdarm, so dass keine Dysbiose (und damit Durchfall) bei einem Hund mehr besteht.
Zu den Präbiotika beim Hund zählen natürliche Hausmittel: Obst wie Apfelmus, Birnenmus, Gemüse wie
Karottenmus / Karottensuppe sowie
Flohsamenschalen oder Topinambur. Diese leichtlöslichen Kohlenhydrate unterstützen die guten Bakterien
der Hunde und damit die
allgemeine Gesundheit.
Bierhefe oder Joghurt sind beispielsweise ein typisches Hausmittel, welche als Präbiotikum zum
Unterstützen der Verdauung verwendet wird. Bei einem
Hund ist ein Darmflora Aufbauen mit Joghurt durchaus möglich. Allerdings muss beachtet werden, dass
der Milchzucker aus dem Joghurt in größeren Mengen den Kot-pH senkt, was wiederum eine Dysbiose bei
einem Hund fördern kann. Die Folge sind beispielsweise saccharolytische Keime beim Hund.
Saccharolytische Keime beim Hund ernähren sich von unverdautem Milchzucker und
können zu Durchfall führen.
Für eine gesunde Darmsanierung beim Hund ebenfalls als Hausmittel geeignet, ist
Heilerde. Heilerde wie
Zeolith bindet Toxine (macht quasi eine Darmreinigung) und unterstützt
das Wohlbefinden der "guten" Bakterien.
Gesunde "fremde" Bakterien aus einem Präbiotikum können die individuell natürliche, gesunde Darmflora stören.
Den größten Effekt hat eine gute Futter - Zusammensetzung mit bestimmten Lebensmitteln, die die
guten Bakterien im Dickdarm ernähren und damit die Verdauung unterstützen.
Was sind natürliche Präbiotika für einen Hund?
- Präbiotika sind "Futter" für die guten Darmbakterien eines Hundes und unterstützen eine gesunde Verdauung.
Probiotika Hund:
Probiotika beim Hund enthalten lebensfähige "gute" Bakterien, die sich im Darm ansiedeln sollen.
Probiotika für einen Hund nach Antibiotika machen aber natürlich nur dann wirklich Sinn, wenn
das Umfeld im Darm die "guten" Bakterien entsprechend willkommen heißt, so dass diese
"guten" Bakterien sich wohlfühlen. Dasselbe gilt natürlich für Probiotika für einen Hund mit Durchfall
oder einer anderen Problematik.
Klassische Probiotika für einen Hund sind
Milchsäurebakterien für Hunde.
Nach neueren Erkenntnissen ist man nicht mehr so sicher, ob es Sinn macht, Bakterien zu verabreichen.
Vielmehr hat man festgestellt, dass sich die Darmflora sehr schnell wieder erholt, wenn die Bedingungen im
Darm wieder stimmen. Es geht also kein Weg an einer darmfreundlichen Ernährung vorbei.
Probiotika für einen Hund sind Präparate (Produkte) mit
- lebensfähigen guten Darmbaktieren,
- können keinesfalls Präbiotika ersetzen.
Iris fand es daher zunächst am Sinnvollsten, im Dickdarm von Carlos ein Wohlfühlklima für die "guten"
Bakterien zu schaffen. Da dafür nicht unbedingt Probiotika erforderlich sind, sondern
eine
korrekte Futter-Zusammensetzung der passenden Lebensmittel, hat Iris sich einen Futterplan
von uns speziell für Carlos
anfertigen lassen.
Iris musste nämlich feststellen, dass ein falscher Gehalt an verdaulichem Rohprotein ebenfalls eine
Dysbakterie beim Hund fördert und dass für eine Reduktion an Fehlgärungen im Dickdarm ein
bestimmter Gehalt an Rohfaser in der Kost von betroffenen Hunden notwendig ist. Ein zu hoher Fleischanteil
im Hundefutter führt zu einer Anflutung an nicht abgebauten Aminosäuren im Dickdarm von den Hunden,
die dort von "schlechten" Bakterien unter Bildung
von fauligen Verbindungen wie Ammoniak, Indolen oder Phenolen
verwertet werden. Eine gesündere Darmflora besteht aus Bifidobakterien und Laktobazillen, die eher von
komplexen Kohlenhydrat-Molekülen profitieren.
Ein zu hoher Fleischanteil kann sich in jeglichen Fütterungsarten verbergen, sei es nun Trockenfutter,
Nassfutter, Barf oder selbstgekochtes
Hundefutter.
Das Wichtigste ist eine korrekte, zum jeweiligen Hund passende Ernährung!
Darmsanierung Hund Barf:
Eine Darmsanierung von einem
Hund mit Barf oder selbstgemischtem Futter kann insofern vorteilhaft sein, weil die Ration
speziell für das Individuum gedacht ist und bestmögliche Rücksicht auf Allergien genommen
werden kann. Es ist außerdem eine exakte und bedarfsgerechte Nährstoffversorgung möglich, sofern
der Barf Plan oder das Futterrezept von einem Tierarzt erstellt wurde.
Kontaktieren Sie unseren Tierarzt jetzt für eine Darmsanierung und individuell optimale Ernährung
Ihres Hundes.
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Quellen:
Hussein HS, Flickinger EA, Fahey GC Jr. Petfood applications of inulin and oligofructose. J Nutr. 1999 Jul;129(7 Suppl):1454S-6S. doi: 10.1093/jn/129.7.1454S. PMID: 10395620.
Grześkowiak Ł, Endo A, Beasley S, Salminen S. Microbiota and probiotics in canine and feline welfare. Anaerobe. 2015 Aug;34:14-23. doi: 10.1016/j.anaerobe.2015.04.002. Epub 2015 Apr 8. PMID: 25863311; PMCID: PMC7111060.
Mondo E, Marliani G, Accorsi PA, Cocchi M, Di Leone A. Role of gut microbiota in dog and cat's health and diseases. Open Vet J. 2019 Oct;9(3):253-258. doi: 10.4314/ovj.v9i3.10. Epub 2019 Sep 1. PMID: 31998619; PMCID: PMC6794400.
Craig JM. Atopic dermatitis and the intestinal microbiota in humans and dogs. Vet Med Sci. 2016 Feb 23;2(2):95-105. doi: 10.1002/vms3.24. PMID: 29067183; PMCID: PMC5645856.