Harnsteine Hund
Bestimmte Harnsteine können mit der richtigen Fütterung verhindert oder sogar
aufgelöst werden. Um die zum passenden Harnstein richtige Diät füttern zu können, muss man allerdings Kenntnis
haben, um welche Harnsteinart es sich handelt. Für Hunde mit Harnsteinen ist
die ausreichende Trinkwasseraufnahme wichtig. Daher sollte Trockenfutter nur in Verbindung mit
Wasser gegeben werden, wenn ein Hund Probleme mit Harnsteinen hat. Dabei gibt
man z.B. zu 100g Trockenfutter 300g Wasser. Besser wäre es, wenn Nassfutter verwendet wird.
Harn-pH
Da sich Harnsteine bei veränderten Harn-pH-Werten bilden und vom Futter beeinflusst werden, ist die Kontrolle des
Harn-pHs wichtig.
Wie der Harn-pH des Hundes sich unter einer neuen Fütterung entwickelt, kann leicht selbst
kontrolliert werden. Dazu benötigt man pH-Teststreifen, die beim Tierarzt oder in der
Apotheke erhältlich sind. Die beste Zeit, um den pH des Hundes zu kontrollieren, ist der
erste Urin am Morgen. Einige Stunden nach einer Fütterung oder nach Aufregung ist der
pH alkalischer als zu anderen Zeiten.
Das Wichtigste in Kürze:
Blasensteine oder Kristalle im Urin bilden sich oft aufgrund nicht passender Hundefutter.
Symptome sind Blut im Urin, häufiges Urinieren, Einnässen oder Unvermögen, Urin abzusetzen.
Passende Diätfutter können Blasensteine auflösen oder verhindern.
Nehmen Sie jetzt Kontakt mit unserem Tierarzt auf.
Struvitsteine
Die häufigsten Harnsteine, die sich bilden, sind Struvitsteine. Hundefutter für zu Struvitsteinen neigende
Patienten sollte eine harnansäuernde Wirkung haben, damit Struvitsteine verhindert
werden oder bestehende Struvitsteine aufgelöst werden können. Dies erreicht man, in dem man
entweder ansäuernde Zusätze gibt oder diejenigen Inhaltsstoffe im Futter, die den Harn basisch machen,
weglässt.
Zusätzlich ansäuernd wirkt die Gabe von Methionin, Ammoniumchlorid oder Vitamin C zum Hundefutter.
Besser geeignet sind Methionin oder Ammoniumchlorid, da Vitamin C unter Umständen die Bildung von Kalziumoxalatsteinen begünstigen kann.
Vitamin C reiche Gemüse in der Ernährung sind z.B. Spinat, Tomaten, Erbsen oder Kohlrabi.
Manche Diätfutter sind speziell für Harnsteine wie Struvitsteine ausgelegt. Allerdings passt nicht jedes Trockenfutter oder Nassfutter mit der Nährstoff-Zusammensetzung zu jedem Hund. So entstehen trotz Diätfutter in manchen Fällen erneut Blasensteine.

Außerdem darf bei Blasensteinen der Gehalt an verdaulichem Rohprotein im Futter nicht zu hoch sein. Abfallstoffe der
Proteinverwertung sind ebenfalls Bestandteile von Struvitkristallen und können deren Bildung unterstützen.
Zur Vorbeugung von Struvitsteinen empfiehlt sich ein Harn-pH von 6,6 – 6,8, zur Therapie sollte der pH bei 6,2 – 6,5 liegen. Liegt der Harn-pH immer über 7, muss nochmals kontrolliert werden, ob eine andere Problematik abseits der Ernährung vorliegt.
Werden selbst gemischte Rationen gefüttert (beispielsweise beim BARFen oder beim Futter selber kochen), sollte die BARF – Ration einen
für den jeweiligen Hund mit Blasensteinen optimalen Nährstoffgehalt haben. Ein besonderes Augenmerk ist auch hier auf
den Gehalt an verdaulichem Rohprotein im Futter zu richten. Außerdem kann durch ein Anpassen des Verhältnisses
an Kationen und Anionen individuell für jeden Hund der Harn-pH über die Fütterung gesteuert und die Bildung von Blasensteinen minimiert werden.
Welches Hundefutter bei Harnsteinen?
Hilfe bei der Auswahl des geeigneten Fertigfutters wie Trockenfutter oder Nassfutter oder Hilfe für das selber Anmischen von Hundefutter erhalten Sie bei unserem Tierarzt.
Kalziumoxalatsteine
Hat der Hund als Harnsteine Kalziumoxalatsteine oder Kalziumoxalatkristalle, braucht er
eine andere Ernährung bzw. Diät als bei anderen Arten von Blasensteinen wie z.B. Struvitsteinen. Um die Bildung von Harnsteinen wie Kalziumoxalatsteinen zu verhindern oder nicht weiter zu forcieren, sollten keine übermäßig über den Bedarf hinausgehenden Kalziummengen
gefüttert werden. Außerdem ist eine proteinreiche Fütterung fördernd für die Bildung
solcher Harnsteine, v.a. wenn noch zusätzlich oxalatreiche Futtermittel eingesetzt
werden (bindegewebereiche Schlachtabfälle, Gemüse!).
Leidet ein Hund bereits unter Kalziumoxalatsteinen oder Kalziumoxalatkristallen,
lassen sich diese anders als bei den Struvitsteinen nicht diätetisch (also mit der
richtigen Fütterung) auflösen. Ein zu saurer Harn-pH muss bei diesen Harnsteinen vermieden werden. Besser ist sogar ein leicht basischer Harn-pH.
Der Harn-pH lässt sich gut selber kontrollieren. Dazu benötigt man
pH-Teststreifen (beim Tierarzt oder in der Apotheke erhältlich). Die beste Zeit, um den pH des Hundes zu
kontrollieren, ist der erste Urin am Morgen. Nach einer Aufregung und einige Stunden
nach einer Fütterung ist der pH alkalischer als zu anderen Zeiten.
Kompetenten Rat bei der richtigen Ernährung betroffener Hunde mit Harnsteinen wie Kalziumoxalatsteinen
oder Kalziumoxalatkristallen erhalten Sie bei unserem Tierarzt.
Cystinsteine
Cystinsteine sind Harnsteine, die in der Regel hauptursächlich nicht nur durch eine falsche Fütterung, sondern durch eine genetische Prädisposition entstehen. Eine genetische Prädisposition für solche Harnsteine gibt es bei Dackel, Basset, Bulldogge,
Chihuahua, Irish Terrier und Neufundländer. Um betroffene Hunde vor der Bildung von Cystinsteinen zu schützen, sollten diese Tiere nicht zu viel Protein gefüttert bekommen.
Außerdem muss zu viel Ei bei der Ernährung vermieden werden, da Eier viel Cystin enthalten.
Der Harn-pH betroffener Hunde sollte sich im basischen Bereich über 7 halten. Man kann versuchen,
die Löslichkeit von Cystinkristallen und Cystinsteinen zu erhöhen und so zu helfen, die Kristalle
oder Steine aufzulösen. Um den Hund richtig zu ernähren und eine Kontrolle für die Futterzusammensetzung zu
haben, muss die Ration nach tierärztlichen Vorgaben erstellt werden.
Uratsteine

Besonders Dalmatiner, aber auch manche Englische Bulldoggen und Russische Schwarze
Terrier neigen zu der Bildung von Uratsteinen aufgrund eines genetisch bedingten Defekts im
Purinmetabolismus. Dieser Defekt wird auch als Hyperurikosurie bezeichnet. Neben der genetischen
Prädisposition kann es auch zur Bildung von Uratsteinen kommen, wenn ein Hund an einer Lebererkrankung
wie z.B. einem Lebershunt leidet.
Solche Hunde müssen purinarm ernährt werden. Das heißt keine Innereien, Sardinen,
Sardellen und Hefen im Hundefutter. (Achtung, Hefen sind in vielen Fertigfuttern und Vitamin-/Mineral-
Präparaten enthalten!) Der Harn-pH muss leicht alkalisch sein bei 7,2. Dies lässt sich
über die Gabe von Natrium- oder Kaliumbicarbonat oder Kaliumzitrat erreichen. Zur optimalen
Einstellung des Harn-pH empfiehlt es sich,
dass der Urin des Hundes regelmäßig mit einem pH-Teststreifen
kontrolliert wird.
Für betroffene Hunde gibt es kommerzielle Diätfutter. Allerdings passt nicht jedes Trockenfutter oder Nassfutter vom Nährstoffgehalt zu jedem Hund. Werden lieber selbst gemischte Rationen gefüttert, ist das ebenfalls kein Problem. Kompetenten Rat über die korrekte
Fütterung des Hundes und/oder ein geeignetes Rezept zum selber Kochen oder BARFen gegen Harnsteine gibt es
bei unserem Tierarzt.
Silikatsteine
Silikatsteine sind sehr selten. Sollte ein Hund davon betroffen sein, sollten
Kieselsäure-reiche Lebensmittel im Futter gemieden werden. Dazu zählen Gemüse, Sojaschalen, Reisfuttermehl.
Xanthinsteine
Xanthinsteine sind Blasensteine, die sich manchmal beim Cavalier-King-Charles-Spaniel aufgrund einer
genetischen Disposition finden. Sie entstehen aber auch infolge einer Gabe von Allopurinol,
welches zur Uratsteinprophylaxe oder Leishmaniose-Behandlung eingesetzt wird. Zur
Vermeidung solcher Steine kann dasselbe Futter gegeben werden wie auch zur Vermeidung von
Uratsteinen, da ebenfalls eine purinarme Ernährung notwendig ist. Werden selbst gemischte
Rationen gefüttert, müssen Innereien, Sardinen, Sardellen und Hefen vermieden werden.


